Teak-Bäume (die lateinische Bezeichnung lautet Tectona grandis L., sie gehören zur Familie der Lippenblütler) stammen ursprünglich – entgegen einer oft landläufigen Meinung – NICHT aus tropischen Regenwäldern. Sondern sind in den Hochländern Indiens, Burmas und Thailands (Golden Triangle) gewachsen. Bereits im 18.Jahrhundert legten die Holländer auf der Insel Java die ersten Teakplantagen an. Denn wie kaum
ein anderer tropischer Baum eignet sich Teak für Plantagenzüchtung, zumal er relativ schnell wächst: In den ersten 10 Jahren wird er je nach Bodenbeschaffenheit und Klima gut 15 Meter hoch, nach 30 bis 35 Jahren hat er eine Stammdicke von 35 bis 40 cm und eine Höhe von 35 Metern erreicht. Zudem ist er praktisch unanfällig gegen Termiten und andere Schädlinge sowie gegen Feuer.
Mittlerweile werden Teakbäume nicht nur in ganz Südasien, sondern auch in Afrika (Nigeria, Kamerun, Tansania, Elfenbeinküste und Togo) und in Mittel- bis Südamerika gepflanzt. Die beste Qualität findet sich jedoch nach wie vor auf Java.
Natürliche Feinde gibt es kaum – außer Elefanten (Tritt- und Schälschäden) sowie Koalabären, die fertige Möbelstücke in tropischen Gebieten gern anknabbern (sie finden nämlich auch in der Natur die Bäume recht lecker). Die Pflanzen benötigen Böden mit einem hohen Anteil an Kalzium, Magnesium und Phosphor. Sie dürfen nicht sumpfig, müssen aber gut durchlüftet sein. Die Wurzeln benötigen viel Sauerstoff. Die Erde muss auch säureneutral sein. Das Klima sollte nicht zu feucht sein mit Trockenperioden von 3 bis 5 Monaten (da wirft der Teakbaum sein Laub ab – außer im tropischen Westjava), die Temperatur zwischen 24 und 30 Grad Celsius liegen. Trotz des schnellen Wachstums und der beachtlichen Höhe wachsen die Bäume erstaunlich gerade – mit ein Grund für die hohe Formstabilität im Vergleich zu anderen Holzarten. Aber wie gesagt: Holz ist ein
lebendiger Werkstoff, speziell bei langen Brettern kann es zu leichten Verwindungen kommen. Von der Festigkeit ist Teak mit unserer Eiche vergleichbar – wichtig für die Verarbeitung.Für die Kombination mit anderen Werkstoffen wie Metallen ist Teakholz perfekt geeignet: Sie korrodieren im Holz nicht, da die Öle und Harze sowie der Kautschuk konservierend wirken. Das macht Teakholz auch säureresistent – eine Eigenschaft, die es nicht nur für Gartenmöbel attraktiv macht. Je nach Anbauregion unterscheiden sich auch Farbton und Maserung des praktisch astfreien Holzes. Im Kern ist es gelb mit leichtem Grünstich, außen weiß bis hellgrau. Während des Trocknens dunkelt das Kernholz nach und ändert sich bis zu braunen Tönen. Nach dem Schlägern riecht Teakholz leicht nach Leder. Trotz seiner hohen Dichte zählt Teak nur zu den mittelschweren Hölzern, es wiegt ungetrocknet bei etwa 1.000 kg
pro Kubikmeter (nach der Trocknung etwa 700 kg bei 16 % Restfeuchte). Für Experten: Druckfestigkeit trocken 51 N/mm2, Biegefestigkeit trocken 85 N/mm2. Unbehandelt nimmt Teakholz bedingt durch Sonne und Regen eine silbergraue Färbung an – die Öle verflüchtigen sich aus der obersten Schicht, die in der Folge die darunter liegenden vor weiterer Verwitterung schützt. Einlassen mit Ölen oder anderen Mitteln erhält zwar den goldbraunen Farbton, ändert aber grundsätzlich nichts an der Haltbarkeit. Trotz der Trocknung vor der Verarbeitung können Risse entstehen. Denn Holz ist nun einmal ein lebendiger Werkstoff. Das ändert aber nichts an der Stabilität und Haltbarkeit.
Übrigens: Die Einheimischen verwenden Blüten, Blätter und Rinde in der Volksmedizin gegen Fieber. Und die Blätter eignen sich hervorragend zum Färben von Stoffen – sie werden rot!